Das Denken in Bildern ist, wie wir alle aus der Psychologie wissen, ein wichtiges kreatives Verfahren, das einer eigenen Systematik folgt. Denkbilder sind logisch-abstrakt und sinnlich konkret zugleich. Als Bilder stellen sie eine in sich geschlossene ganzheitliche Komposition dar, die eine Tendenz zum Symbolischen hat. Sie streben mehr die Darstellung philosophischer Fragen von Balance, Harmonie und Totalität an als den Ausdruck vorübergehender wandelbarer Gefühlsbewegungen.

Die Formensprache entstammt der Beschäftigung Karin Bachs mit den Traditionen der chinesischen Religion und Philosophie. Und der sensiblen Beobachtung der gelebten Kultur dieses Landes. Karin Bach stellt sich mit diesen Bildern als Künstlerin, aber auch als wache Kunstfreundin asiatischer Kunst vor. Ihre Biografie wie ihr Werk spannt den Bogen von Deutschland über die Indiokunst Brasiliens zur weit gefächerten Tradition Taiwans. Sie stellt der Spannbreite künstlerischen Austausches ein schönes, ein philosophisches, und verzeihen Sie, wenn ich diesen persönlichen Eindruck hier mitformuliere: ein romantisches Zeugnis aus.

Sabine Hagemann Ünlüsoy
Deutsches Kulturinstitut Taipei